Wenn ich in einem Kleidungsgeschäft stöbere, passiert es mir oft, dass ich ein Kleidungstück sehe und mir denke „das sieht ja aus wie das Schnittmuster xy“. Wenn mir dann auch noch die Farbe, der Stoff oder ein Detail am Schnitt nicht so gut gefällt kommt es schon vor, dass ich das Selbernähen dem Kauf vorziehe.
Eigentlich ist es auch logisch, dass sich die Modebranche und die DIY-Branche gegenseitig inspirieren und teilweise auch voneinander abkupfern. Manche Schnittmusterhersteller richten sich auch gezielt nach den Modetrends, andere haben sich eher auf zeitlose Schnitte festgelegt, wie bei den Modeherstellern eben auch.
Als (Hobby)NäherIn könnt ihr euch aus beiden Welten bedienen – ein Teil nach den aktuellen Trends nähen, aber mit euren individuellen Einflüssen, auf euch angepasste Schnitte, eure Lieblingsstoffe und -farben.
Schnittmuster für Sommerkleider
Bei den Sommerkleidern dominieren in den Kleidungsgeschäften aktuell Volants, Rüschen, Puffärmel und Stufen, oft mit einem 90iger-Jahre-Touch. Je leichter, luftiger, verspielter und walliger, desto besser. Eine kleine Auswahl mit fünf Schnittmustern für Sommerkleider zum Selbernähen habe ich euch hier zusammengefasst.
Stufenkleid
Schnittmuster Nelina von Kibadoo ist schon ein richtiger Klassiker in der Nähszene! Das Stufenkleid ist sehr luftig und ab der Brust durch die Stufen sehr weit geschnitten. Nelina könnt ihr mit einem Steh- oder Schluppenkragen nähen, oder so wie ich, ganz einfach einen Rundhalsausschnitt draus machen. Die Ärmel gibt es im Schnitt in kurz, lang oder mit angesetztem Volant. Auch hier habe ich wieder experimentiert und einen ballonförmigen Ärmel konstruiert. Konzipiert ist Nelina für leichte Webware. Alle Varianten des Schnittmusters findet ihr auch genau so oder in abgewandelter Form im Ready-to-wear-Bereich.
Trägerkleid
Ein luftiger Begleiter durch den Sommer ist der Schnitt Marisol von La Bavarese. Das Kleid ist figurumspielend geschnitten aber durch die erhöhte Taille und den tellerförmigen Rock sehr weiblich und vorteilhaft. Das Schnittmuster für das Sommerkleid Marisol ist sehr wandelbar und kann wie das „Original“ aus dem Geschäft als Kleid, oder auch als Top genäht werden. Für den verspielten Look sorgen die Träger zum Binden und die optionale Rüsche am Saum.
Rüschenkleid
Laurie MMM bezeichnet ihr Schnittmuster Lotte als nachhaltig. Denn: Lotte gibt es mit wirklich vielen Varianten und Add-ons, die dazu einladen aus einem Schnitt immer wieder neue Kombinationen zu nähen. Eine der möglichen Varianten ist ein gerade geschnittenes Oberteil mit angesetzer Rüsche. Im „Original“ sitzt die Rüsche etwas tiefer, an der Hüfte. Bei Lotte ist es aber sicherlich kein Problem das Oberteil zu verlängern, so dass die Rüsche nach unten rutscht.
Wickelkleid
toffchaos
Das Wickelkleid Sunny von Melian ist ein wahrer Figurschmeichler. Die Falten in der Taille sind ein extra Hingucker und betonen eure schmalste Stelle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Volants anzubringen und das Kleid nach euren Wünschen zu gestalten. Anders als im „Original“ näht ihr es aus Jersey und mit einem Bindeband.
Kleid mit Statement-Ärmeln
Statement-Ärmel, rechteckiger Ausschnitt und ein gesmoktes Oberteil. Beim Sommerkleid Mindy von Fibre Mood kommen gleich mehrere Trends in einem Kleid zusammen. Aus einem weich fallenden Stoff und mit Schmetterlings- statt Puffärmel ist das Schnittmuster auch sehr nach am „Original“.
Lasst euch inspirieren
Lasst euch immer wieder inspirieren, egal ob großen Modetrends oder nur kleinen Details, die ihr an einem Kleidungsstück gesehen habt. Mit ein paar kleinen Anpassungen bekommt eurer selbstgenähtes Sommerkleid dann noch einen individuellen Touch. Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen, wenn ja, teilt ihn gerne weiter.